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Roadtrip Irland – Tag 2 – Freischwimmer

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Roadtrip Irland – Tag 2 – Freischwimmer

 

Am nächsten Morgen werde ich von dem gleichmäßigen Prasseln der Regentropfen geweckt. Missmutig versuche ich noch ein bisschen Zeit zu vertrödeln, laut Wetterbericht soll es eigentlich aufhören, aber irgendwann muss ich doch aus dem Haus. Schließlich warten wieder über 400 Kilometer auf mich und meine treue Gefährtin.

Apropos Gefährtin....die hat die Nacht im Regen diesmal nicht so gut überstanden und ich bin ordentlich geschockt als ich das sehe...

 

...ein paar winzige Abplatzer um den Tankdeckel hatte ich schon einige Tage vor der Abfahrt bemerkt, wollte ich nach meiner Rückkehr mit schwarzer Folie überkleben. Aber das?!?! Meine Nixe ist doch keine Schlange! Die soll sich nicht häuten!!

Ich wollte meine Improvisationslackierkabine eigentlich nie wieder aufbauen, mein Schlafzimmer ist wirklich kein geeigneter Ort dafür, aber scheinbar bleibt mir keine Wahl...

Für den Moment bekommt meine Süße erstmal ein Pflaster um das Metall vor Wasser und Rost zu schützen...

 

Leider hat auch mein hoch ausgeklügeltes Drainagesystem im linken Seitenkoffer versagt und ich habe für heute Abend einige Handschuhe und Halstücher zum trocknen. Seit ich die neuen Koffer habe läuft wenigstens an den Deckeln kein Wasser mehr rein. Die billigen Schlösser allerdings lassen den Regen direkt durchlaufen und wenn die „Wanne“ auf in der das Schloss sich verhakt erstmal voll ist, läuft sie ins Innere des Koffers über. Ich habe ein kleines Loch in die Außenwand gebohrt um für Abfluss zu sorgen und ein Überlaufen zu verhindern – leider hat der Moosgummi der da aus unerfindlichen Gründen noch drin klebt das wohl wieder abgedichtet. Also weg damit bevor das nochmal passiert!!

Nachdem also alle Schäden der Nacht endlich begutachtet sind und die blinden Passagiere unter dem Bike entfernt wurden...

 

...geht es endlich los! Das Umdrehen haben wir trotz steilem Hang gut gemeistert, auch wenn ich mich erst unten auf der Straße getraut habe die Regenschuhe anzuziehen zwecks Rutschgefahr.

 

Pünktlich zum Start hört es auf zu regnen und ich bin guter Dinge, dass auch die Straßen bald abtrocknen und ich mein Gummizeug wieder ausziehen kann, schließlich war der Wetterbericht nicht so schlecht.

 

Leider sollte ich mich damit allerdings gewaltig täuschen. Bereits wenige Kilometer weiter fängt es wieder an zu regnen – und um das gleich vorweg zu nehmen, es wechselt den ganzen Tag zwischen Nieselregen, Platzregen und ein paar wenigen trockenen Phasen.

 

Meine Route zieht sich schnurgerade durch ein Waldstück – allerdings in einem ständigen auf und ab. Ich komme mir ein bisschen vor wie in der Achterbahn mit diesen ganzen Wellen, rauf und runter und rauf und runter...ob mein Magen das lange mitmacht? Der mag sowas eigentlich gar nicht...

 

...ich lege einen kurze Verschnaufpause ein als es gerade mal wenig regnet und genieße ein bisschen den Ausblick.

 

Beim Weiterfahren zeigt sich dann tatsächlich ein bisschen der blaue Himmel. Leider bleibt das aber ein kurzes Gastspiel.

 

Im nächsten Ort stolpere ich quasi über den ersten – und einzigen – Sightseeingspot des Tages. Glücklicherweise regnet es gerade nur leicht und ich nutze die Zeit um das alte Gemäuer etwas zu erkunden.

 

Weiter geht’s und mein Navi hat zur Abwechslung mal wieder ganz spannende Ideen was man alles so als Straße bezeichnen kann.

 

Noch etwas, was mir gestern schon aufgefallen ist – in den meisten Ortschaften hier fühlt man sich, als hätte man nicht nur das Land gewechselt, sondern auch gleich das Jahrhundert. Wenn man sich die Häuser so anschaut die hier größtenteils die Straße säumen, könnte das zeitlich auch ungefähr hinkommen. Im Mittelalter hat es hier wahrscheinlich vielerorts kaum anders ausgesehen =)

An manchen Stellen hat die Moderne allerdings doch schon Einzug gehalten. Üblicherweise halten die Franzosen ja nicht so viel von Ampeln, der überwiegende Teil der Straßenkreuzungen hier wird durch Kreisverkehre geregelt. Kein Wunder also, dass sie nicht so genau wissen, wo man Ampeln am besten platziert. Oder wie würde sich zum Beispiel dieses Exemplar hier erklären lassen??

 

Es wird Zeit für einen Tankstop, Nixe hat Hunger. Ich streite gerade mit dem Tankautomaten, der meine Karte nicht nehmen möchte – Unverschämtheit! Nur weil die voller Wassertropfen ist! - als es auf einmal sehr laut neben mir tuckert. Das kann kein Motorrad sein. Ich schaue auf und staune nicht schlecht! Die beiden älteren Herren, die in dem noch viel älteren Gefährt vorgefahren sind, dürften ungefähr genauso nass sein wie ich. Wenns reicht. Ich denke das ist der Moment indem man als Motorradfahrer im Regen mal sagen darf: Schlimmer geht’s immer!

 

Aber schön ist das gute Stück schon! Die beiden erzählen, dass sie auf dem Weg nach Monaco sind. Haben also auch noch eine weite Reise vor sich, genauso wie ich. Und so beenden wir unseren Ratsch und Nixe & ich tuckern weiter.

Wenige Kilometer weiter treffen wir dann auf einen weiteren alten Bentley. Die Vermutung, dass die beiden zusammen unterwegs waren, liegt nahe. Allerdings fährt dieser hier eindeutig in die falsche Richtung wenn er nach Monaco will! Wir folgen ihm ein paar Kilometer, für ein Auto diesen Alters hat er ein gehöriges Tempo drauf, dann gibt der Fahrer Handzeichen nach rechts (Blinker gibt’s nicht) und fährt auf einen Parkplatz. Schade eigentlich, hinter dem hätte ich schon noch eine Weile herfahren können! Also sind wir dann doch wieder allein auf der Straße!

 

Es wird Zeit für eine etwas verspätete Mittagspause – und damit auch Zeit, etwas neues zu probieren!

 

Diese Automaten habe ich schon in einigen anderen Orten hier gesehen, von daheim kenne ich sowas nicht. So eine Pizza ist zwar bei weiten nicht billig, aber der Automat ist so witzig, dass ich das unbedingt probieren will. Und das Ergebnis überzeugt tatsächlich – heiß, knusprig und ausgesprochen lecker!

 

Am anderen Ende des Parkplatzes gibt’s es noch einen Baguette Automaten aus dem man zu jeder Tages und Nachtzeit frisch gebackenes Baguette ziehen kann. Klar oder? Wir sind schließlich in Frankreich! =)

Weit kommen wir nach unserer Pause nicht – endlich mal wieder ein Radrennen!!

 

Diesmal haben wir allerdings mehr Glück als in den Alpen, schon nach ein paar Minuten lässt uns der freundliche Streckenposten durch und wir können unsere Reise fortsetzen – sogar mit ein bisschen Sonne!!

 

Die Freude ist aber leider nur von kurzer Dauer, dann hat uns der Regen wieder – aber wie!! Die Gopro, die sich bis jetzt wacker geschlagen hat, ist damit leider hoffnungslos überfordert – oder sollte ich sagen überflutet? - und nach einem letzten Fotoversuch bei dem man leider die Esel zwischen den Tropfen kaum noch sieht, wandert die Kamera erstmal in die Tasche und Nixe trainiert weiter fleißig für ihren Freischwimmer. Das Seepferdchen hat sie schließlich spätestens seit Schottland! =)

 

Erst kurz vor unserem Zielort, Chartres, kann ich sie nochmal rausholen und ein bisschen diese herrlichen Waldstrecken festhalten, durch die wir uns hier fast völlig allein bewegen. Ich liebe den Frühling! Er ist zwar oft etwas feucht, aber einfach herrlich grün!!

 

Ein bisschen müde, aber wohlbehalten & danke neuer Regensachen auch völlig trocken erreichen wir schließlich unser Etappenziel. Nixe darf es sich auf einem hoteleigenen Parkplatz gemütlich machen und bekommt, nach den Erfahrungen der Schottlandreise, noch eine kleine Zusatzsicherung verpasst.

 

Ich beziehe mein Zimmer und begrüße erstmal die freundlichen Nachbarn!

 

Fuchs und Hase sagen sich hier, eigentlich mitten im Gewerbegebiet, zwar nun nicht Gute Nacht – jedenfalls sehe ich nur die Hasen! - aber für mich wird es trotzdem Zeit fürs Bett. Es war mal wieder ein langer Tag!

Gute Nacht!

Heinz, Dark Chopper und 11 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
HeinzDark ChopperOld BikerUndertakerGreekmanLudwigMac BigSchrammiEridanousWaldiScoutBärleTom CruiserWolki

Auch dieser Bericht wieder sehr cool.

Danke Liz.

Aber schon doof mit deinem Lack.

Frage von einem Nichtschrauber oder Lackierer:

Wie kann sowas passieren?

Servus und viele Grüße
Reiner

Nur ein Biker weiß, warum ein Hund seinen Kopf aus einem Autofenster steckt.  

Das schaut nach der obersten Schicht Klarlack aus, die da abgeht.

Das habe ich bei meinen alten Auto auch....da geht am Dach der Klarlack ab.....das ist einfach das Alter....

Four wheels move the body   - Two wheels move the soul
Reiner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Reiner

:Schild19:

Schööön!

Ganz toll ge- und beschrieben :twe_thumbs_up:

Wieder ein erlebnisreicher Tag an dem Du uns teilnehmen lässt !

Danke !

Zitat von Reiner am 21. Mai 2024, 15:17 Uhr

Auch dieser Bericht wieder sehr cool.

Danke Liz.

Aber schon doof mit deinem Lack.

Frage von einem Nichtschrauber oder Lackierer:

Wie kann sowas passieren?

Ich denke auch dass es das Alter ist. Klar ist das ne Stelle wo immer mal Benzin hin kommt aber dafür isses halt auch Benzinresistenter Lack.

Denke Pech spielt auch ne Rolle ???

Reiner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Reiner

Super Bericht 

Viele Grüße aus Krefeld

Cooler Bericht

Cooler Bericht, tolle Bilder, ... schlecht Straßen! Bei einigen Straßen können die Iren noch was vom Deutschen Strßenbau lernen! Wenn man dann aber auf den anderen Fotos den Belag sieht, sollten die Deutschen Starßenbauer eine Witerbildung in Irland machen! Aber ohne abendlicher Verkostung der regionalen Flüssigkeiten!

Zitat von Schrammi am 21. Mai 2024, 20:09 Uhr

Cooler Bericht, tolle Bilder, ... schlecht Straßen! Bei einigen Straßen können die Iren noch was vom Deutschen Strßenbau lernen! Wenn man dann aber auf den anderen Fotos den Belag sieht, sollten die Deutschen Starßenbauer eine Witerbildung in Irland machen! Aber ohne abendlicher Verkostung der regionalen Flüssigkeiten!

Wollen wir die Iren mal nicht mit fremden Feder schmücken - aktuell aind wir noch auf der Anreise in Frankreich ;-)

Wahnsinn... Text... Bilder, das Lesen ist, als wäre man dabei. 

Freue mich auf Tag 3?

Es gibt nur zwei Tage im Leben, an denen du nichts ändern kannst.

Der Eine ist Gestern und der Andere ist Morgen.

Gruß Yvonne
specialpower hat auf diesen Beitrag reagiert.
specialpower
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