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Grand Tour - Tag 7

Tag 7 – von brütender Hitze und der Schönheit jenseits der Wolken

Ein neuer Tag bricht an und ich bin schon längst bereit dafür. Meine Luftmatratze war bequem aber gut geschlafen habe ich trotzdem nicht besonders. Der Gebirgsbach direkt neben mir hat mich heute Nacht bestens unterhalten. Aber egal, fit bin ich trotzdem, denn ich freue mich auf den neuen Tag.

Es ist noch früh am Morgen aber jetzt schon unheimlich warm. Schnell mache ich mein Bike wieder reisefertig und gebe mich dem Fahrtwind hin.

Ein paar Kilometer weiter entdecken wir eine Gruppe Reiter am Straßenrand, die gerade ihre Pferde für den Tag vorbereiten. Auch wenn ich unheimlich gern auf dem Pferd sitze, bei dem Wetter heute sitze ich lieber im Sattel eines flotten Bikes als in dem eines Pferdes.

Nixe & ich sind jetzt wirklich die irrste Kombi, die so rum fährt. Ein japanisches Bike unterwegs in Italien mit einer deutschen Fahrerin und einem französischen und einem japanischen Reifen. Astreiner Asphalt-Multikulti!! =)

Heute liegt ein Entspannungstag vor uns. Nach den vielen Pässen der letzten Tage darf Nixe sich heute etwas ausruhen. Wir werden viel Zeit in der Ebenen verbringen und nur gegen Ende des Tages einen Pass meistern. Wir kurven also den Hügel hinunter ins Tal und verabschieden uns erstmal von der Höhe.

Auch wenn am Straßenrand ausdrücklich darauf hingewiesen wird – ich glaube nicht, dass wir heute noch Schneeketten brauchen werden! =)

Ich habe auf meiner Reise inzwischen so ziemlich das Zeitgefühl verloren. Aber dem „Spaßverkehr“ nach zu urteilen, müsste es ein Wochenendtag sein. Mir kommt eine ganze Gruppe mit mindestens 20 Vespas und anderen Rollern entgegen. Die machen mehr Krach als es selbst die lauteste Harley je könnte. Außerdem stinken sie absolut abartig...

Ich mache meine Beine auf den Trittbrettern lang, lehne mich gegen die Sissybar und lasse Nixe einfach laufen. Die Straßen sind gerade und eben, Nixe schnurrt vor sich hin und bietet gerade genug Fahrtwind, dass ich nicht vor mich hin schmelze. Nur selten haben wir das Glück, dass uns ein paar Bäume ein Weilchen Schatten spenden.

Irgendwann kann ich aber doch nicht mehr, ich muss dringend etwas trinken und auch meiner treuen Begleiterin ist inzwischen ziemlich warm geworden. Ich halte also Ausschau nach einem Rastplatz. Wir finden auch einen, gegenüber von einem Zoo. Während Menschenmassen auf der anderen Straßenseite richtung Eingang strömen, mache ich es mir neben der Koppel auf meiner Seite gemütlich und locke langsam aber sicher die Pferde an =)

Als wir uns ausgeruht haben geht es wieder zurück auf die Straße. Es gibt noch so viel zu entdecken!

Zum Beispiel eine ganz offensichtlich nicht historische Burg am Straßenrand. Sie ist nicht alt, jedenfalls nicht wirklich alt. Dafür ist sie bewohnt. Vielleicht von einem Burgen-Fan für den Eigengebrauch gebaut? Das wäre auch was für mich!!

In dieser Stadt muss es wohl oft regnen...aber ob das was hilft?

Langsam wird’s mir wieder zu warm. Ein kurzer Blick auf mein Navi zeigt, dass wir noch einen ganz schönen Bogen um den Hügel neben uns fahren müssen bevor wir uns auf der „Zielgeraden“ zum Grenzpass befinden. Das ist mir eindeutig zu weit in dieser heißen trockenen Ebene...

Ich ignoriere meinen Navigator also mal wieder und schlage mich in die Hügel. Endlich ein bisschen Schatten für mich und ein paar Kurven für Nixe!!

Als wir um eine Kurve bieten, traue ich meinen Augen nicht.

Was ist das?? Eine Festung??

Ich habe keine Ahnung. Die Schilder kann ich nicht lesen, aber der überfüllte Parkplatz verrät mir, dass es eine beliebte Attraktion in dieser Gegend ist. Ich würde zwar gern erkunden was das denn eigentlich genau ist, aber Menschenansammlungen meide ich für gewöhnlich und auch der Aufstieg zu dem alten Gemäuer hinauf erscheint mir bei den heutigen Temperaturen nicht besonders reizvoll...

Ich lasse es also bleiben und fahre weiter. Als es abwärts geht entdecke ich einige Sperrschilder in meiner Richtung. Es stehen einige Hinweise drauf, vermutlich für wen und wann sie gelten. Leider habe ich keine Ahnung, was man mir damit sagen will. Verunsichert warte ich ein Weilchen ab. Ein Auto kommt mir entgegen und ein Radfahrer überholt mich bergab. Da es laut Navi keine Alternativen zu dieser Straße gibt, berufe ich mich auf mein ausländisches Kennzeichen und fahre abwärts. Schnell weg hier!

Ich bin froh als wir die teilgesperrte Straße hinter uns lassen und uns in den engen Gassen der nächsten Ortschaft wieder ein bisschen im Schatten rumdrücken können.

Allmählich knurrt mir der Magen. Ich halte im Ort an einem Supermarkt an, decke mich mit Brotzeit ein und mache mich dann auf die Suche nach einem schattigen Pausenplatz wo ich in Ruhe mein Mittagessen verdrücken kann. Leider lädt die laaaaange schnurgerade Straße nicht gerade zum Pause machen ein. Es gibt keinen richtigen Straßenrand wo man irgendwo stehen bleiben könnte. Entweder stehen da Häuser oder es ist mit Leitplanken abgesperrt.

Irgendwann kurz vor Ende des Tals hat man aber ein Einsehen mit mir und ich kann mich auf dem Parkplatz einer Betonfabrik in den Schatten eines großen alten Baums setzen. Ja, es gibt definitiv schönere Plätzchen für eine Pause, aber mittlerweile ist es mir egal. Hauptsache runter vom Bike & was essen!!

Nach der kleinen Stärkung geht es auf zum ersten und einzigen Pass des heutigen Tages. Wir wollen wieder die Grenze nach Frankreich überqueren.

Leider haben wir uns beim Wieder-Einscheren aus dem Parkplatz einen LKW eingehandelt. Und so wie es aussieht wird die Straße es in nächster Zeit auch nicht hergeben, dass wir ihn überholen. Ich gewöhne mich also besser an ihn...

Es ist ein polnischer Transporter. Eigentlich würde man den Polen nicht unbedingt nachsagen, dass sie ein Bergvolk sind, aber dieser hier scheint sich auszukennen in den Bergen. Er fährt so rasant, dass ich mir manchmal echt Mühe geben muss dran zu bleiben. Allerdings bringt ihn das zum Teil auch gefährlich ins Schwanken – und die Kehren kommen erst noch!!

Wie auch schon die anderen Grenzpässe ist auch dieser hier nicht nur landschaftlich sondern auch zum fahren wunderschön.

Das mit Abstand schönste allerdings ist, dass es hier oben Wolken gibt und es nicht mehr so brütend heiß ist. Ganz entspannt kann ich also den Aufstieg und die Aussicht genießen.

Dann erreichen wie die letzte Rampe. Hier reiht sich eine Kehre an die andere. Obwohl wir noch immer den Transporter vor der Nase haben macht es einen heiden Spaß sich von einer Kurve in die nächste zu schmeißen.

Immer näher kommen wir den Wolken und damit wird auch die Sicht leider immer schlechter. Sehr schade, denn eigentlich wäre die Aussicht hier oben bestimmt grandios. So haben wir eher gigantische Wolkentürme vor uns. Aber das hat auch was.

Als wir die Hocheben des Col de Mont Cenis erreichen, lichten sich mit einem Mal die Wolken und geben den Blick frei auf einen Bergsee wie er schöner nicht sein könnte. Ich halte an und zücke die Kamera. Allein wie der See sich langsam durch den Nebel abzeichnet ist atemberaubend.

Der See hat die gleiche wundervolle türkise Farbe wie meine Nixe! Gehts noch schöner? =)

Auf der Suche nach einem Passschild fahren wir weiter am See entlang. Was kann eine traumhafte Umgebung noch schöner machen? Richtig, ein Oldtimer!!

Auch wenn es sich in diesem Fall um einen LILA Käfer handelt. Egal, ich liebe Käfer!!

...was man von dem anderen Biker nicht sagen kann. Er überholt den Käfer und drängelt sich nur knapp zwischen uns beiden durch. Ich hasse solche Leute. Nicht nur weil sie mir Angst machen und es gefährlich ist, sondern auch weil sie verantwortlich sind für den schlechten Ruf der Motorradfahrer als „Rowdies“ der Straße...

Wir erreichen trotz Risikofahrer sicher die Passhöhe und ich schaue mich ein wenig um. Der See hat sich wieder im Wolkennebel versteckt. Ich muss also nach etwas anderem Ausschau halten das mich beschäftigt während Nixe sich vom Aufstieg erholt.

In dem kleinen See direkt vor mir werde ich schließlich fündig. Denn der See lebt! Er ist millionenfach bevölkert und mit seinen niedlichen Bewohnern könnte ich mich stundenlang beschäftigen.

Ich möchte auch daran auch ein bisschen teil haben lassen, deswegen habe ich ein Suchbild für euch geknipst. Was seht ihr für Tiere und vorallem wie viele von ihnen? ;-)

Dann ist es Zeit zum weiter fahren. Wir haben noch ein Stückchen Strecke vor uns und langsam bin ich mir auch nicht mehr ganz so sicher, ob die relativ dunklen Wolken über uns sich nicht doch noch etwas erleichtern möchten. Sollte dem so sein, wäre ich gerne schon am Campingplatz bevor sie das tun.

Je weiter wir aber nach Frankreich rein kommen desto besser wird das Wetter wieder. Es ist jetzt aber nicht mehr unangenehm heiß, sondern richtig angenehm. Nixe schnurrt vor sich hin und ich mache mich wieder lang auf dem Bike. Zeit zum entspannen!

Die Landschaft hier ist weit, offen und vorallem eines: einsam.

Ein Bikertraum und wenn ich nicht wüsste, dass wir über französischen Boden zuckeln, könnten wir auch in Canada oder sonst wo in der Einöde sein. Es ist traumhaft!

Irgendwann wird es meinem Navi anscheinend zu langweilig in der Ebenen, denn es schickt mich wieder in die Hügel. Hier oben begegnen wir einem sehr ungewöhnlichen Reisegespann.

Bestimmt witzig so unterwegs zu sein, für mich wäre es aber nichts, ich bin zu faul zum laufen!

Nachdem sich die Regenwolken verzogen haben, kann ich nochmal eine kleine Pause riskieren. Ich bin müde, die Hitze heute hat mich ziemlich fertig gemacht. Eigentlich möchte ich nur eins: einfach ein paar Minuten die Augen zu machen.

Ich halte also Ausschau nach einem Parkplatz. Doch die kurvige Bergstraße bietet nicht viel Platz für müde Fahrerinnen....

Irgendwann kommen wir an einem Wanderparkplatz vorbei, der ist wie geschaffen für uns. Nixe knackt leise vor sich hin während ich es mir auf einer Parkbank bequem mache und mal für einen kleinen Moment die Augen schließe. Nur ganz kurz....nur 5 Minuten....

Ein lautes Brummen weckt mich aus meinen Träumen.

Ich brauche einen kleinen Moment um mich zu orientieren, aber als ich realisiert habe WAS da brummt, muss es schnell gehen. Ich lasse mir kein Bild von einem Oldtimer entgehen!!

Zurück im Tal geht’s dahin. Es sind nur noch ein paar Kilometer bis zu meinem Ziel und wir kommen gut voran. Mittlerweile habe ich auch keine Lust mehr zum Fahren. Kommt zwar nur selten vor, aber heute war auch nicht unbedingt der spannendste Tag meiner Reise. Manchmal weis ich nicht, ob Entspannungstage wirklich so sinnvoll sind. Eigentlich macht es mich nur müde wenn es nicht viel interessantes zu sehen und nicht so viele Kurven zu fahren gibt....

Während ich so darüber nachdenke fliegen die Kilometer nur so dahin und wir nähern uns dem Zeltplatz.

...sagte ich nicht, ich lasse mir keinen Oldtimer entgehen? =)

Dann schickt mich mein Navi rechts weg, ab von der Hauptstraße und hinein in die Pampa. Wir kurven durch die Ortschaft....und stehen dann vor einem Sperrschild. Vor uns fehlt der Straßenbelag....und ein paar hundert Meter weiter hinten sehe ich meinen Campingplatz. Leider gibt es absolut keine Möglichkeit die Straßensperre zu umgehen.

Es hilft also alles nichts, ich muss zurück zur Hauptstraße und einen anderen Weg finden. Wir folgen einem Viehwagen durch den Ort in der Hoffnung, dass er vielleicht auch auf der anderen Seite wieder raus kommen möchte. Eine der schnaufenden Milchtüten guckt mich durch die obere Absperrung hindurch immer wieder interessiert an und muht leise. Ob sie meine Nixe mit ihren weit ausgestellten Spiegeln für einen Artgenossen hält?

Ich habe Glück, der Kuhtransporter bringt mich tatsächlich auf die andere Seite des Orts und damit zu meinem Ziel. Glücklich stelle ich mein Zelt auf und betrachte mein Werk. Ist es nicht wundervoll jeden Abend eine andere Aussicht aus dem eigenen „Zuhause“ zu haben? =)

Dann drehe ich erstmal eine Runde im Campingplatz eigenen Swimmingpool. Ich bin keine große Wasserratte, aber nach so einem warmen Tag ist es genau das richtige! Und irgendwie hat es schon was, so vor sich hin zu dümpeln, den Blick auf die Berge gerichtet....

….nachdem ich mich genug erfrischt habe, sehe ich mich noch ein wenig um. Hinter dem Platz gibt es eine kleine Koppel – und zu meiner großen Freude ist sie bewohnt.

Erst als die Pferde von der Koppel in den Stall geholt werden kann ich mich von ihnen trennen und kehre zu meinem Zelt zurück.

Noch ein letztes Blick aus dem „Fenster“, dann ist es Zeit zum Schlafen. Ein weiterer Tourtag neigt sich dem Ende zu. Wie gut, dass noch ein paar übrig sind!!

 

Wunderschön zum lesen! Bravo! Hab 3 Tierchen gefunden. Passt das?

Nein, stimmt leider nicht, bitte weiter suchen =)

Greekman hat auf diesen Beitrag reagiert.
Greekman

...und bevor ichs auch hier vergesse, diesmal gleich der Link zum Track!

*klick*

vielen Dank, wieder soooo schön gemacht,Danke.

Ach so die Tierchen, ich trau mich kaum zu schreiben, 2 hab ich gesehen, aber ich werde mich in einer ruhigen Stunde hinsetzen und dann aber zählen und zählen und zählen und .....          

Gruß Heinz   .....    Höre nie auf anzufangen - fange nie an aufzuhören!!!

Ganz großes Kino Liz.

Ich hab 5 von den gut getarnten Fröschen gezählt.

Kann auch gut sein das einer irgendwie nur Laub war.

Servus und viele Grüße
Reiner

Nur ein Biker weiß, warum ein Hund seinen Kopf aus einem Autofenster steckt.   Schnurrn

Wie immer Top? Hab vier von den Tierchen gesehn? 

...immer schön langsam, - aber nicht überholen lassen...

Einfach spitze  

ti_v2

    Servus aus Upo in der Oberpfalz   Ernst                                                                                                                                             

Also ich löse mal auf, 4 Stück sinds

Glückwunsch an alle mit guten Augen & Spürsinn!

Schöne Bilder, tolle Tour!

 

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