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Grand Tour - Tag 6

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Tag 6 – von Grenz(er)fahrungen und viel zu rauem Teer

 

Halbzeit. Die Hälfte meiner Reise liegt hinter mir. Aber ist das ein Grund traurig zu sein?

Quatsch, die andere Hälfte liegt ja noch vor mir!!!

Ich wache in der Früh mit Rückenschmerzen auf und schaffe es kaum mich aus dem Bett zu rollen. Tatsächlich habe ich die letzten Nächte auf meiner Luftmatratze deutlich besser geschlafen.

Warum? Ich erklärs euch. Das Bett in meiner Unterkunft ist wie eine Truhe. Es hat hohe Seitenbegrenzungen, eine weit darin liegende Matratze und diese lässt mich so tief einsinken, dass schon umdrehen kaum möglich ist. Geschweige denn, über den Rand des Bettes wieder hinaus zu klettern. Ich fühle mich eingepfercht wie in einem Sarg...

Irgendwann schaffe ich es aber doch und beginne den Tag mit etwas Frühsport. Richtig, mein ganzes Zeug muss wieder aus dem Stadtkern raus getragen werden bis zu meiner Nixe.

Zum Glück sieht es auch heute so aus als würde es ein wunderschöner Tag werden!

Meine Nixe hat brav auf mich gewartet obwohl sie die Nacht in fremder Umgebung ganz allein verbringen musste. Ich mache sie reisefertig und dann stürzen wir uns wieder auf die Straße.

Ich bin froh, dass ich meine Fahrersissybar zum anlehnen habe und biege genüsslich erstmal meinen Rücken wieder gerade.

Ich genieße meine Fahrt durch Italien. Ich kann die Schilder hier zwar auch nicht lesen, aber dieser fremde Sprachlaut ist für mich wenigstens gewohnt im Gegensatz zum Französisch auf der anderen Seite der Grenze.

Wir können uns ganz gemütlich warm fahren, denn unsere Route führt uns erstmal ein ganzes Stück durch die Ebene. Die Landschaft ist hier ganz anders, die Vegetation karger, der Baustil der Häuser vollkommen verschieden.. Es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue welches Spektrum an Landschaften Europa zu bieten hat.

Als wir uns aufgewärmt haben und uns die flachen breiten Landstraßen zu langweilig werden, biegen wir ab in die Hügel. Jetzt ist wieder Spaß angesagt. Gut, zugegeben, die Straßen sind italien-typisch schlecht, löchrig und uneben, und die Aussicht wird vom vielen Grünzeug versperrt – aber: wir sind allein und die Straße ist schmal und kurvig. Was will man mehr?

Nixes Stoßdämpfer werden auf eine harte Probe gestellt und mehr als einmal kriege ich trotzdem einen ordentlichen Schlag in die Handgelenke wenn ich wieder ein Schlagloch treffe. Das soll nicht heißen, dass ich unaufmerksam wäre und die Löcher übersehen würde, ganz und gar nicht! Aber manchmal sind so viele von ihnen auf so engem Raum, dass man sich nur das „geringste Übel“ aussuchen kann...

Langsam wird es Zeit für meine Frühstückspause. Als wir ein Plateau erblicken und damit die Chance auf ein bisschen Aussicht, legen wir daher erstmal einen Stop ein.

Ich soll tatsächlich recht behalten, man kann wirklich etwas sehen!!

...allerdings nicht unbedingt etwas schönes. Ob wir heute trocken bleiben? Ich hoffe es jedenfalls...

Leider ist die Kapelle (ich glaube jedenfalls, dass es eine ist?) geschlossen. Wundert mich allerdings nicht. Das letzte Haus das ich gesehen habe, ist bestimmt schon eine halbe Stunde her. Wer außer mir verirrt sich schon in diese Einöde?

Wir beenden unsere Pause und schlagen uns wieder den Hügel hinunter.

Im Tal angekommen sind wir jetzt wieder nach dieser kleinen holprigen Eskapade bereit, die Vorzüge einer breiten ebenen Landstraße zu genießen. Nixe schnurrt gemütlich vor sich hin und ich kann in aller Ruhe die Bergkulisse betrachten.

Wir sind ganz allein hier und ich verliere mich in der Schönheit der Natur.

So schön es oft ist mit jemandem zusammen unterwegs zu sein und seine Eindrücke teilen zu können, aber nichts ist so berauschend wie alleine durch diese atemberaubende Landschaft zu streifen, sich völlig dem Abenteuer hinzugeben und einfach zu genießen was kommt ohne an irgendwas denken zu müssen. Nur mein Bike, ich und die Straße, mehr zählt nicht. Und das tut unheimlich gut.

Die Kilometer fliegen nur so dahin, einer schöner als der andere, und noch immer sind wir ganz für uns.

Wir sind inzwischen am Fuß des nächsten Grenzpasses zu Frankreich. Der Col de Lombarde ist nicht nur über 2000 Meter hoch, er ist auch der landschaftlich schönste Pass auf dem ich in all meinen Touren bisher war. Denn, er hat von jedem etwas. Ein kleiner Bergbach, Bäume die so wunderschön gewachsen sind dass sie wie platziert aussehen, Felsen....ein Pass wie man ihn schöner nicht hätte malen können, ihr werdet sehen!

Leider treffen wir aber erstmal auf ein ziemlich langsam kriechendes Auto. Egal, mehr Zeit zum Schauen & Fotografieren!!

Es ist so schön, dass ich vor lauter Gucken immer langsamer und langsamer werde und schließlich habe ich sogar das trödelnde Auto aus den Augen verloren.

Ein paar Kehren weiter oben halte ich es dann nicht mehr aus. Ich muss einfach anhalten um mich in alle Richtungen umsehen zu können!!

Irgendwann reiße ich mich los und wir fahren weiter. Kurz darauf stehen wir an einer Kreuzung. Mein Navi möchte links, weiter hinauf auf den Pass. Rechts geht es noch ein paar Kehren weiter hinauf zu einem kleinen Dorf. Ich entscheide mich für einen kleinen Umweg, ein paar extra Kilometer in dieser tollen Gegend können nicht schaden!

Der kleine Ort selber ist für mich nicht besonders interessant, aber es gibt einen schönen Aussichtspunkt an dem wir ganz ehrfürchtig einen kleinen Stop einlegen.

Übrigens, selbst hier oben auf knapp 2000m, ein gutes Stück ab von der „Hauptstraße“, wird Werbung gemacht für Autos. Ist das nicht unfassbar? Wer sieht denn diese Vorführmodelle hier oben??

Zurück auf meiner eigentlichen Route hat mein Navi interessante Nachrichten für mich. Es wird kurvig!!

...und es geht steil weiter bergauf. Die knapp 2300m Passhöhe müssen wir uns hart erkämpfen.

Aber dann, dann haben wir es geschafft! Der Col de Lombarde gehört uns!!

Ich stelle Nixe ab damit sie sich ausruhen kann und betrachte erstmal, was wir vollbracht haben. Diese Gegend hier ist der absolute Wahnsinn!!

Um einen noch besseren Ausblick zu haben, stapfe ich ein Stück den Hang hinauf. Meine Motorradstiefel sind nicht unbedingt ideal für Bergtouren auf rutschigem Kies, aber solche Kleinigkeiten haben mich noch nie aufgehalten. Und es lohnt sich!!

Als ich mich zum gehen wende, fällt mein Blick noch auf ein ungewöhnliches Tier. Steinböcke habe ich mir irgendwie immer anders vorgestellt...

Nachdem sich Nixe wieder erholt hat geht es weiter. Bergab braucht sie ohnehin praktisch keine Motorkraft, denn bergab ist für mich weniger immer noch mehr. Bloß kein Gas geben! ;-)

Meine Hübsche rollt gemütlich abwärts und tuckert dabei fröhlich vor sich hin. Es ist der erste Pass, an dem uns keine irren Radler überholen und ich genieße das in vollen Zügen.

Viel Zeit im Tal verbringen wir nicht, eigentlich gehen wir direkt zum nächsten Aufstieg über. Auf uns wartet der König der Pässe!!

Weiter und weiter steigen wir empor und ich bin schon sehr sehr aufgeregt, so weit oben waren wir schließlich beide noch nicht. Der Col de la Bonette ist der Höchste der Alpenpässe und damit das Highlight unserer Tour!

So sehr es mich auch zum Gipfel zieht, mein Magen knurrt und außerdem würde ich gern noch ein paar Fotos machen. Ich parke Nixe am Straßenrand und futtere erstmal meine Brotzeit bevor ich meine Kamera auspacke.

Die Seitenaufnahme von Nixe ist zwar ganz schön geworden, aber ich finde am schönsten wäre eine Schrägaufnahme von hinten mit Ausblick auf die ganzen umliegenden Berge. Gesagt getan, ich gehe hinter Nixe in die Knie.........und erstarre vor Schreck.

Scheiße verdammt, der Reifen sah echt anders aus, als ich daheim los gefahren bin!!!

Von der kompletten Lauffläche aus guckt mich die Karkasse an.

Ich bin schockiert. Ich hatte mir die Reifen noch angesehen bevor ich zur Tour aufgebrochen bin. Und ja, der Plan war schon den Reifen nach der Tour runter zu schmeißen – NACH der Tour!! Ich habe sogar noch nachgemessen, es war noch gut Profil drauf. Es ist schließlich nicht meine erste Tour und ich mache immer einen Gesamtcheck bevor ich starte...

Aber ja, ich habe Nixe noch nicht lange und bin nur die Fahreigenschaften von meinem Mäuschen gewöhnt. Ganz offensichtlich habe ich einfach unterschätzt wie schnell sie das Profil vom Reifen runter radiert.

Und jetzt? Ich stehe auf dem höchsten der Alpenpässe, mein Handy hat hier null Netz und egal wie man es auch dreht und wendet, selbst die „kürzeste“, knapp 900km lange Strecke nach Hause ist mit diesem Reifen auf gar keinen Fall mehr zu bewältigen.

Ich tue das, was alle Mädchen in so einer Situation tun würden. Ich setze mich neben mein Bike und verzweifle erstmal.

Als ich damit fertig bin, steige ich wieder auf und beschließe, zum Gipfel rauf zu fahren. Der Reifen wird nicht erst seit 500m in dem Zustand sein, da wird er das Stück auch noch aushalten. Und vielleicht gibt es da oben Netz!

Wir zuckeln langsam und vorsichtig weiter aufwärts. Irgendwie habe ich jetzt schon Angst, dass der Reifen auf einmal platzt oder Nixe weg rutscht oder so...

Ich bin so konzentriert, dass ich nicht mal Zeit finde mich über die Poser am Straßenrand lustig zu machen. (kann aber dank Foto jederzeit nachgeholt werden!)

Eigentlich ist es wunderschön hier oben, aber ich kann die Fahrt im Moment gar nicht mehr richtig genießen.

Dann haben wir ihn erreicht, den höchsten Punkt. Ich stelle meine tapfere Begleiterin ab und schieße erstmal ein paar Erinnerungsfotos. Eigentlich ein Witz an sich, denn diesen Tag werde ich ganz sicher nie mehr vergessen...

Hoffnungsvoll ziehe ich mein Handy aus der Tasche....und es hat tatsächlich wieder Netz! Ich lasse erstmal einen verzweifelten Hilferuf richtung Lübeck los. Unser Schrauberkönig gesteht meinem lädierten Gummi noch eine Weiterfahrt von 30-50 Kilometern zu. Ok, wenigstens etwas. Ich muss also nicht auf dem Pass oben bleiben...

Dann rufe ich beim ADAC an. Das erste Mal, dass ich ihn brauche....und er lässt mich im Stich. Nachdem ich es endlich geschafft habe das die Computertusse am anderen Ende Deutsch mit mir redet, hänge ich eine Viertelstunde in der Warteschleife. Bevor mein Akku nach der langen Netzsuche jetzt endgültig die Flügel streckt, lege ich lieber auf und nehme das ganze selbst in die Hand.

Google verrät mir, dass ca 35 Kilometer von hier bei Barcelonette eine Motorradwerkstadt liegt, die, obwohl es schon Freitag Nachmittag ist, geöffnet hat. Kurz entschlossen rufe ich an und präsentiere meinen einzigen Französischen Satz. Ich habe Glück, der Mann am anderen Ende spricht zwar nur rudimentäres Englisch, aber er ist sehr freundlich und hilfsbereit. Ich soll einfach mal kommen, irgendwas wird uns schon einfallen.

Einigermaßen beruhigt schieße ich noch ein Abschiedsfoto und mache mich dann langsam an den Abstieg.

Mir zittern trotzdem die Hände und für die wunderschöne Bergkulisse habe ich auch keinen Blick mehr. Gedankenverloren schieße ich ein paar Fotos, damit ich mich im Nachhinein wenigstens daran erfreuen kann. Ihr dürft die Bilder natürlich ganz entspannt jetzt gleich genießen!!

Ich bin froh als wir wohlbehalten das Tal erreichen. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Werkstatt.

Ohje, was ist wenn das so ein Plastikbomber-Schrauber ist???? Meine Nixe ist mit ihren ganzen Anbauteilen (fetter Auspuff, breite Koffer, Kardan...) schon ein bisschen speziell... Ich bin nervös und hoffe, dass alles klappt.

Nur noch wenige Kilometer...

Die Einfahrt zur Werkstatt ist gar nicht so leicht zu finden. Ich drehe zwei Runden bevor ich weis wo ich hin muss. Erleichtert stelle ich fest, dass eine fette Harley in der Einfahrt steht und mich mit ihrer Sonderbemalung im Sonnenschein anstrahlt.

Besonders gut verständigen können wir uns nicht, aber der junge Schrauber macht sich sofort ans Werk und untersucht meine Nixe. Einen 160er Hinterreifen hat er nicht da, aber einen 170er. Müsste schon rein passen meint er. Alles andere müsste er bestellen und wäre dann frühestens Montag da. Mir ist alles Recht, hauptsache ich komme wieder nach Hause!!

Schwupdiwupp steht Nixe auch schon auf der Hebebühne.

Ich lasse mich erstmal auf einen Hocker fallen, nuckle an einer Cola und versuche mich ein bisschen zu beruhigen. Inzwischen schrauben, wackeln und rütteln sie zu zweit an meinem Bike.

Wenn ich mich nicht sicher wäre, dass sie sich gerade über mich lustig machen weil ich als Mädchen zu blöd bin auf mein Bike zu achten, würde ich ihnen vielleicht mitteilen, dass das Handbuch vorsieht, dass der Auspuff weg geschraubt wird damit man den Reifen lösen kann.

So genieße ich weiter meine Cola und mache mich mal über eine potentielle Unterkunft hier im Ort und den neuen Reifen schlau. Tatsächlich hat er sogar eine Freigabe für meine Hübsche! Wenn sie es also schaffen ihn da rein zu bekommen, kann ich ihn sogar ganz normal und legal fahren.

Tatsächlich steht Nixe 2 Stunden später wieder auf 2 Reifen vor mir. Ich bedanke mich tausendfach in allen Sprachen, bezahle 257€ für Reifen & „Not“Montage und bin dann wieder auf Kurs.

Ich bin unglaublich erleichtert – noch mehr, weil ich nicht gedacht hätte, dass auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass ich meine Tagesetappe heute noch schaffe. Aber es sieht gut aus!

Wir geben Gas, unser Tagesziel ist zwar noch schaffbar, aber trotzdem hat uns diese kleine Eskapade zwei Stunden gekostet und wir müssen uns ein bisschen ran halten. Trotzdem habe ich jetzt wieder wesentlich mehr Zeit zum Landschaft genießen und fotografieren! =)

Eine Gruppe Motorradfahrer überholt mich eilig. Mir egal, soooo schnell wie die will ich gar nicht sein... Und trotzdem habe ich sie bald wieder eingeholt. Ein LKW hält uns alle auf.

Warum ich euch das erzähle? Nun, weil ich auf den folgenden 10 Kilometern beobachte, wie einer nach dem anderen ganz mühsam den Brummi überholt. Als sie es endlich alle geschafft haben...entdecke ich sie nur ein paar hundert Meter weiter am Straßenrand stehen. Der Roadcaptain hat offenbar eine Pause befohlen. ;-)

Grinsend fahre ich weiter, verabschiede mich von dem abbiegenden LKW und genieße dann wieder die freie Fahrt durch diese fantastische Gegend.

Unsere Fahrt führt uns in ein einsames Tal. Unglaublich schön und trotzdem unglaublich verlassen. Kein Auto, kein Wanderer, noch nicht mal ein Radfahrer. Warum? Ich habe keine Ahnung... vielleicht, weil diese Straße nur zur italienischen Grenze führt uns sonst nirgendwo hin?

Egal, ich finde es jedenfalls traumhaft!

Wir befinden uns am Aufstieg zum Col Agnel. Wie auch schon der letzte Grenzpass zwischen Frankreich und Italien ist er absolut fantastisch was Aussicht & Straße angeht.

Ich werde nochmal einen letzten Blick in den Rückspiegel. Wir müssen uns leider von Frankreich verabschieden....

Aber vor uns ist es ja auch schön. Also blicken wir nicht zurück, sondern lieber nach vorn und fahren rauf zur Passhöhe!!

Je höher wir aber kommen, desto näher kommen wir auch den Wolken. Die sind hier ziemlich tief und legen sich wie dicke Wattebausche auf die Gipfel.

Wir haben die Grenze erreicht. Einer der Flecken, an dem man an zwei Orten gleichzeitig sein kann. Ein Fuß in Frankreich & einer in Italien! Ich weis, es ist albern, aber ich mag die Vorstellung trotzdem!

Eine Wolke klettert ganz langsam über die Grenze. Die hat bestimmt keinen Ausweis! =)

Ich mache schnell noch ein Foto von Nixe bevor sie gänzlich im Wolkennebel verschwindet. Wenn das so weiter geht kann der Abstieg ja lustig werden....

...ob es was zu bedeuten hat, dass die französische Seite schön hell und die italienische dunkel neblig ist?

Es ist schon eine besondere Herausforderung im dicker werdenden Nebel zu fahren. Manchmal ist es schwer Kehren und Kurven zu sehen. Wir kommen also nur langsam voran. Aber das ist immer noch besser als irgendwo hunderte Meter tief runter zu stürzen...

Aber obwohl wir so langsam sind, treffen wir bald auf ein Fahrzeug, dass noch langsamer ist als wir. Dem Nummernschild nach zu urteilen, ist es sogar ein Einheimischer. Als ich näher komme, merke ich auch warum er so lahm ist. Er hat einen Gang eingelegt, den Motor ausgeschaltet und lässt das Auto nur mit Spiel über die Kupplung bergab rollen. Man kann es echt auch übertreiben mit dem Benzin sparen...

Ganz entgegen meiner Prinzipien überhole ich also bergab, denn das Gekrieche hält definitiv keiner aus. Zum Glück sind wir schnell vorbei und auch bald wieder vom Pass runter. Der Himmel ist zwar immer noch verhangen aber wir fahren nicht mehr im kompletten Nebel. Ich kann also auch endlich wieder sehen wo wir eigentlich sind!

Wir legen noch einen letzten kleinen Stop vor dem Ziel ein. Eigentlich brauche ich keine Pause mehr, es sind nur noch wenige Kilometer, aber es ist einfach zu verlockend, das kleine Grautier am Straßenrand ein bisschen zu kraulen =)

Kurz darauf erreichen wir den Campingplatz. Es ist auf meiner ganzen bisherigen Reise das erste Mal, dass ich eine echte Sprachbarriere erlebe. In Frankreich hatte ich bei allen sich bietenden Gelegenheiten damit gerechnet, aber nein, immer waren die Leute freundlich und bemühten sich mich zu verstehen und mir wenigstens grob auf Englisch Antwort zu geben. Ich war schon oft in Italien. Und bis jetzt bin ich immer sehr gut durchgekommen. Ich kann die Sprache zwar nicht, aber wenn die Leute langsam reden hilft mir mein Latein zumindest den Kern vieler Sätze zu verstehen. Ich hatte jedenfalls noch nie Probleme.

Aber an dieser Campingplatz Besitzerin beiße ich mir die Zähne aus. Sie spricht kein einziges Wort Englisch und ist auch in keinster Weise bereit etwas langsamer zu reden. Google sei dank hilft mir der Übersetzer doch noch die wichtigsten Fragen zu klären.

Völlig erschöpft von dem aufregenden Tag stelle ich noch schnell mein Zelt auf und lasse mich dann auf meine heiß geliebte Luftmatratze fallen. Wenigstens werde ich morgen nicht mit Rückenschmerzen aufwachen!!

mozarth hat auf diesen Beitrag reagiert.
mozarth

Link zum Track folgt =)

Gaaanz großes Kopfkino

Super wie die anderen Teile auch.

Grüße aus Forchheim


Horst

so cool..... meine Frau und ich haben beschlossen, diese Tour auch zu fahren..... die Frage wird nur sein, wann .... lol. Dieses Jahr ist Südtirol, nächstes Jahr Spanien, 22 dann Kroatien.... es gibt zweifelfrei mehr Touren als Zeit.....

So gehts mir auch immer, ich weis gar nicht was ich zuerst machen soll

Dieses Jahr Schottland, nächstes Jahr Pyrenäen, das Jahr drauf Korsika.... oder doch noch was anderes dazwischen?

Gelöschter Benutzer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gelöschter Benutzer

Vielen Dank für deine Doku, einfach genial 

Gruß Heinz   .....    Höre nie auf anzufangen - fange nie an aufzuhören!!!

Supergeschieben, tolle Bilder! Die Route gefällt mir!

Je länger ich deine Berichte lese, desto mehr freue ich mich auf die kommende Saison. Wie sieht es aus, kann man dich als Tourberichterstatterin buchen? Wenn ich gefragt werde, wie eine Tour was, fällt mir immer nur ein: "Cool war's, mach' ich auf jeden Fall wieder". So aufgechrieben macht das irgendwie viel mehr her.

Luftgekühlt since 1989

@elgringo klar kann man mich 'buchen' - wenn ich dafür die Tour mitfahren darf

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