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2016 - Kleine Maus auf großer Fahrt - Tag 2
Zitat von palemchen am 28. Januar 2020, 21:18 UhrUnd weiter gehts!
Tag 2
Es ist noch früh, als ich aus meinem Zelt kriecht, doch die Sonne scheint bereits wunderbar warm. Ich bin froh, endlich mal eine Nacht erwischt zu haben, in der es nicht gewittert hat, denn bisher hatte ich diesbezüglich immer Pech!
Ich packe gut gelaunt mein Mäuschen und schwinge mich gegen 8 Uhr früh wieder in den Sattel.
Eine wunderbare Strecke liegt heute vor uns:
Unser Weg führt uns zunächst hinab ins Tal und dann in Richtung Broconpass. Die Straßen sind menschenleer, liegen aber größtenteils noch im Schatten, sodass ich nach kurzer Zeit die Griffheizung einschalten muss um überhaupt noch die Kupplung bedienen zu können.
Wir winden uns die Straße hinauf und machen um kurz vor 9 Frühstückspause auf dem Brocon.
Schon gestern sind mir an vielen Häusern die Malereien aufgefallen. Manche mögen dazu vielleicht kitschig sagen, aber mir gefallen sie, denn sie sind eine hübsche Abwechslung zu den vielen ausgebleichten und mehr oder weniger verfallenen italienischen Häusern.
Wir gondeln wieder hinunter und folgen der kurvigen Landstraße. Autos sind nicht viele unterwegs, in meiner Richtung fährt gar niemand, aber diverse Radfahrer behindern bereits wieder den Verkehr. Ich mag sie nicht, diese schwitzenden Kerle in ihren Strampelhöschen die ständig mitten auf der Straße fahren und es nicht einsehen wollen, dass es auch noch andere Verkehrsteilnehmer gibt.
Ich halte an um ein Foto zu schießen und schon sind die Radler, die ich gerade überholt habe, wieder an mir vorbei.
Und weiter gehts!
Tag 2
Es ist noch früh, als ich aus meinem Zelt kriecht, doch die Sonne scheint bereits wunderbar warm. Ich bin froh, endlich mal eine Nacht erwischt zu haben, in der es nicht gewittert hat, denn bisher hatte ich diesbezüglich immer Pech!
Ich packe gut gelaunt mein Mäuschen und schwinge mich gegen 8 Uhr früh wieder in den Sattel.
Eine wunderbare Strecke liegt heute vor uns:
Unser Weg führt uns zunächst hinab ins Tal und dann in Richtung Broconpass. Die Straßen sind menschenleer, liegen aber größtenteils noch im Schatten, sodass ich nach kurzer Zeit die Griffheizung einschalten muss um überhaupt noch die Kupplung bedienen zu können.
Wir winden uns die Straße hinauf und machen um kurz vor 9 Frühstückspause auf dem Brocon.
Schon gestern sind mir an vielen Häusern die Malereien aufgefallen. Manche mögen dazu vielleicht kitschig sagen, aber mir gefallen sie, denn sie sind eine hübsche Abwechslung zu den vielen ausgebleichten und mehr oder weniger verfallenen italienischen Häusern.
Wir gondeln wieder hinunter und folgen der kurvigen Landstraße. Autos sind nicht viele unterwegs, in meiner Richtung fährt gar niemand, aber diverse Radfahrer behindern bereits wieder den Verkehr. Ich mag sie nicht, diese schwitzenden Kerle in ihren Strampelhöschen die ständig mitten auf der Straße fahren und es nicht einsehen wollen, dass es auch noch andere Verkehrsteilnehmer gibt.
Ich halte an um ein Foto zu schießen und schon sind die Radler, die ich gerade überholt habe, wieder an mir vorbei.
Entnervt kurve ich hinter ihnen her bis sich endlich wieder die Gelegenheit ergibt sie hinter mir zu lassen.
Als ich mich dem Rollepass nähere wird der Verkehr dichter. Offenbar handelt es sich hierbei entweder um eine Hauptverkehrsroute oder um den Arbeitsweg vieler Italiener.
Wegen der vielen Autos kommen wir am Berg nur langsam voran. Ich beobachte im Wagen vor mir eine riesige Dogge, die sich offensichtlich gelangweilt immer wieder die Nase an der Heckscheibe platt drückt. Sie unterhält mich bestens während wir uns Meter für Meter um die Kehren schieben und dass Mäuschen immer wieder unwillig an Tempo verliert wenn ich wieder vergesse nach der Kehre bei unserem ohnehin geringen Tempo in den ersten Gang zu schalten. Dann werden die Kehren weniger, die Steigung nimmt ab, der Verkehr wird schneller – aber dafür haben wir jetzt mehr Kurven.
Das Mäuschen freut sich und gibt Gas. Die Dogge im Auto vor mir ist weniger erfreut von dem Geschaukel und quittiert das Ganze indem sie sich auf die Heckscheibe übergibt.
Dann haben wir die Passhöhe erreicht und können die Aussicht genießen – und nebenbei die Autoschlange vorbei lassen!
Nach dem Rollepass ist es nicht mehr weit bis zum Vallepass. Die Straße ist in meiner Richtung wieder frei, bis auf einen Schleicher der beharrlich mit 25km/h vor mir her zuckelt. Irgendwann hat er aber zum Glück ein Einsehen und lässt mich vorbei.
Schnell haben wir die Passhöhe erreicht, doch länger als für ein paar Bilder möchte ich hier nicht bleiben, da der Pass doch schon gut überlaufen ist von Motorrad- & Radfahrern.
Es ist bereits fast Mittag als wir uns an den Aufstieg zum Duranpass machen und so beschließe ich auf der Passhöhe Mittagspause zu machen.
Eine gute Entscheidung für mich, denn wie ich beim Erkunden der Ebene feststelle, bin ich hier nicht allein, sondern habe „tierische Gesellschaft“. Ein Pferd und drei Esel, davon ein Fohlen, leisten mir Gesellschaft und geben mir die Gelegenheit ein paar unvergleichliche Fotos zu schießen.
...und auch mein Mäuschen findet einen neugierigen neuen Freund!
Nachdem wir uns ausgeruht haben geht es über den Staulanza-Pass...
...weiter zum Fedaiapass.
Bei der Auffahrt stellen wir mal wieder fest, dass es in Italien grundsätzlich nur zwei Arten von Straßen gibt:
Frisch geteert, butterweich und absolut eben (davon können sich unsere Straßenbauer eine große Scheibe abschneiden!) und katastrophal schlecht, sodass man Angst haben muss, dass man aus den Gräben, die mitten im Teer quer über die Straße laufen, ohne fremde Hilfe nie wieder raus kommt. Da müssen die Stoßdämpfer ganz schön was einstecken!
Aber der Fedaiapass ist zum Glück prima geteert und wir können ganz entspannt zur Passhöhe aufsteigen.
Der Bergsee, der uns hier oben erwartet, ist atemberaubend schön und irgendwie würde es mich doch reizen, darin mal eine Runde zu schwimmen. Die Tatsache, dass ich es bisher temperaturmäßig aber noch nicht mal geschafft habe, meinen Pulli auszuziehen, holt mich aber wieder auf den Teppich und ich verwerfe den Gedanken schnell wieder.
Dafür erfüllen das Mäuschen und ich uns bei der Weiterfahrt noch einen kleinen Traum: Wir überqueren gemeinsam die Stauseemauer!
Links von uns der See, rechts der tiefe Abgrund. Ein wahnsinns Anblick und ein gigantisches Gefühl!!
Nachdem wir das Tal wieder erreicht haben, lege ich nochmal eine Pause ein – auch um meinem Mäuschen eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Während ich so am Straßenrand stehe und die Berge um mich herum genieße, saust ein Motorrad nach dem anderen an mir vorbei. Ganz klar – ich habe die verlassenen Strecken des Vormittags verlassen und befinde mich jetzt mitten im „Touristengebiet“. Hier sieht man kaum ein italienisches Kennzeichen, dafür welche aus so ziemlich allen Ländern Europas. Mir graut ein bisschen vor dem nächsten Pass – weis ich doch, dass es einer der höchsten ist, die ich bei dieser Tour im Programm habe.
Aber was solls, die Aussicht lockt und so starten meine Kleine und ich wieder, mit der festen Absicht uns nicht von den Rennmaschinen einschüchtern zu lassen.
Wir wagen uns also an den Aufstieg zum Prodoijoch. Als wir die ersten Kehren hinter uns gelassen haben, hören wir ein vertrautes Tuckern hinter uns. Eine Harley!
Ich fahre ganz nach rechts um den Brummer vorbei zu lassen. Schließlich ist der Berg steil und mit unseren 40km/h max. sind wir nicht wirklich die „Raser“ der Straße! Doch die Harley bleibt noch eine ganze Weile hinter uns. Irgendwann überholt sie uns dann doch, der Fahrer beleibt aber einen Moment neben mir und nimmt sich die Zeit um mir zuzuzwinkern und mir den Daumen hoch zu zeigen. Als er vorbei ist, entdecke ich sein Münchner Kennzeichen.
Wenig später erreichen wir die Passhöhe – und werden mit einem fantastischen Ausblick belohnt!
Als ich wieder weiter fahren möchte, tippt mir jemand auf die Schulter. Es ist der Harleyfahrer von vorhin. Wir unterhalten uns eine Weile, denn er hat meine 125er an ihrem kleinen Kennzeichen erkannt und ist begeistert davon dass ich mich alleine mit der Kleinen so weit weg von zu Hause die Berge rauf und runter traue.
Ganz ehrlich? Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Maus!
Mit stolzgeschwellter Brust treten wir schließlich die Weiterfahrt zum nahe gelegenen Sellajoch an. Es ist fast genauso hoch wie das Prodoi, doch da sich die beiden bis zu einer gewissen Höhe die Zufahrtsstraße teilen, muss ich diesmal nicht ganz so viele Höhenmeter überwinden.
Oben angekommen nehmen wir uns viel Zeit für die Aussicht, denn das ist praktisch der letzte Pass für heute. Der Panider Sattel, der noch auf unserem Weg zum Ziel liegt, ist nicht wirklich nennenswert, da man auf der gemütlichen Straße kaum merkt, dass man einen Pass überquert.
Irgendwann hilft es aber nichts mehr, wir müssen uns los reißen, denn schön langsam wird es spät und wir haben noch ein Stück Strecke zu fahren.
Also geht es weiter über Sankt Ulrich, Kastelruth (wo wir in einem dunklen Tunnel beinahe einen unbeleuchteten, schwarz gekleideten Rennradler umnieten) nach Vahrn bei Brixen.
Wer jetzt, nach dem Unfall vom Vortag, noch auf den „Schockmoment“ des Tages wartet – ihr werdet nicht enttäuscht!
Wie man immer so schön sagt – man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Ich befinde mich bereits auf der Zufahrtsstraße zum Campingplatz und freue mich, dass heute alles so gut gelaufen ist, als vor mir eine 90° Kurve und eine kleine Unterführung danach auftauchen. Kein Problem, schnell bin ich eh nicht unterwegs, doch leider habe ich im Schatten nicht gesehen, dass in der Kurve Kies oder Sand liegt.
Ich drücke also mein Mäuschen wie schon den ganzen Tag über in die Kurve und es zieht mir den Vorderreifen nach rechts weg. Ich nehme die Füße runter, lenke stark gegen und fange die Kleine ab – leider rutscht sie mir dabei auf die andere Seite weg. Ich fange sie auch diesmal, doch die Tunnelwand kommt uns gefährlich nahe und wir müssen beide die Luft anhalten um noch ohne anzuschrammen wieder aus der Unterführung raus zu kommen.
Mein Herz rast noch immer, als ich kurz darauf mein Zelt neben einem Tipi aufstelle.
Auf dem Platz ist es ruhig und es sind nicht viele Camper da. Auch die Nachbarn
sind freundlich und entspannt und so beruhige ich mich doch recht schnell wieder und freue mich auf eine weitere ruhige Nacht im Zelt. ...immerhin bin ich doch ziemlich müde nach diesem anstrengenden, aber wunderschönen Tag, der mich fast 300km quer durch die Dolomiten geführt hat.
Zitat von specialpower am 28. Januar 2020, 21:44 UhrWieder mal traumhaft zu lesen ..... wann geht's weiter
Wieder mal traumhaft zu lesen ..... wann geht's weiter ![]()
Zitat von Reiner am 28. Januar 2020, 21:57 UhrSehr schön, Deine Abenteuer mit Mäuschen...
Sehr schön, Deine Abenteuer mit Mäuschen...
Reiner
Nur ein Biker weiß, warum ein Hund seinen Kopf aus einem Autofenster steckt.
Zitat von Der Krieger am 29. Januar 2020, 17:25 UhrWieder ein super Bericht, weiter.so.
Wieder ein super Bericht, weiter.so.
Der Krieger
Honda Valkyrie F6c
Alles unter 6 Zylindern ist Spielzeug.
Zitat von Heinz am 29. Januar 2020, 19:52 UhrVielen Dank, das ist eine Bereicherung und schön zu lesen.
Vielen Dank, das ist eine Bereicherung und schön zu lesen.
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